Dass Lola überhaupt noch am Leben ist, grenzt an einem Wunder. Die Katze wurde von einem Auto erfasst und schwer verletzt ihrem Schicksal überlassen. Nur dem schnellen Eingreifen einer Verkehrsteilnehmerin, die hochschwanger das halbtote Tier von der Straße kratzte, ist es zu verdanken, dass Lola nicht qualvoll am Straßenrand verenden musste.
Nach ersten Untersuchungen in der Tierklinik zeigte sich das Ausmaß der Verletzungen: beide Hüften gebrochen, eine Nervenschädigung am rechten Vorderbein, der Kiefer ausgerenkt, ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und der komplette Körper übersät mit zum Teil bis aufs Fleisch reichende Schürfwunden.
Was tun bei einem solch katastrophalen Befund? Gibt es Hoffnung? Oder wird das Leiden nur verlängert? Doch während wir noch über eine Entscheidung diskutierten, hatte sich Lola längst entschieden: Sie wollte leben. Und so gaben wir ihr die Chance.
Ihr Kiefer wurde eingerenkt, sodass sie wieder feste Nahrung zu sich nehmen konnte. Die Wunden wurden desinfiziert und wo nötig, genäht. Leider war die rechte Hüfte so schwer gebrochen, dass das Bein abgenommen werden musste. Ihr rechtes Vorderbein konnte zwar erhalten werden, allerdings hatte sie darin keine Empfindungen und konnte es nicht steuern.
Mehrmals täglich bekommt Lola Physiotherapie, um die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit ihres Körpers wiederherzustellen. Zusätzlich bekommt sie eine Magnetfeldtherapie, um die Heilung zu unterstützen.
Lola erträgt die ganzen Behandlungen sehr tapfer, fast so, als wisse sie, was von ihnen abhängt. Und die Strapazen scheinen sich zu lohnen: Mit Unterstützung kann unsere kleine Heldin bereits ein paar Schritte gehen und auch die Empfindungen in ihrem rechten Vorderbeinchen scheinen zurückzukommen.
Es wird sicherlich noch ein langer Weg bis zur Genesung werden, auf dem wir vielleicht auch den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen müssen. Doch Lola hat sich für diesen Weg entschieden und wir werden ihn mit ihr gehen.
Update vom 05.02.2020:
Mittlerweile ist Lola über den Berg und ihr Gesundheitszustand verbessert sich von Tag zu Tag. Nun sind wir dringend auf der Suche nach einer Pflegestelle oder optimalerweise einen Endplatz, da sich Lola bewegen muss, um Muskulatur aufzubauen. In ihrer Quarantändebox ist dies aber nicht möglich. Da unser kleiner Sonnenschein regelmäßig Physiotherapie benötigt, ist sie auf Menschen angewiesen, die diese zuverlässig mit ihr durchführen. Außerdem sollten ihre Dosenöffner vor allem am Anfang viel Zeit für sie haben, damit sie unter Beobachtung steht, sollte sie auf Ideen kommen, die ihrem Gesundheitszustand noch nicht dienlich sind, wie beispielsweise eine Klettertour über das Wohnungsinventar zu unternehmen.
Update vom 20.02.2020:
Wir sind überglücklich. Lola durfte heute auf eine Pflegestelle ausziehen. Ihre Pflegemama kennt sich mit Tierphysio- und osteotherapie sehr gut aus, was für Lola wie ein Sechser im Lotto ist. Jetzt muss sich unser kleiner Glückspilz auf drei Pfoten nur noch mit den anderen vierbeinigen Mitbewohnern auf der Pflegestelle verstehen. Wir drücken auf jeden Fall fest die Daumen.
Name: Lola
Rasse: EKH
Geschlecht: weiblich
Geburtsdatum: unklar
im Tierheim seit: 13.01.2020
Zweitkatze: unklar
Freigang: gesicherter Freigang
Kinder: ja

