Es war die Ruhe vor dem Sturm: Nachdem das Katzenhaus und die Quarantäne-Station in letzter Zeit kaum belegt waren, ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Innerhalb von wenigen Tagen mussten wir 28 Kitten mit 6 Mutter-Katzen, von denen eine momentan noch hochtragend ist, aufnehmen, weitere Fundtiere sind bereits angekündigt.

Kleine, putzige Wollknäuel mit großen Kulleraugen und verschmuste, liebevolle Muttertiere – die Realität ist eine andere. Bei unseren Neuankömmlingen handelt es sich um verwilderte, freilebende Hauskatzen, die eine extreme Scheu vor Menschen haben. Statt schnurrender Schmusetiger erwartet unsere Tierpfleger jeden Morgen panische und teilweise aggressive Mutterkatzen, die im Tierheim einen massiven Stress ausgesetzt sind.

Ihre Kinder lernen durch Nachahmung und schauen sich ihr Verhalten von der Mutter ab – sofern sie überhaupt sehen können. Denn statt großer Kulleraugen sind die Sehorgane durch Infektionen und Krankheiten vereitert und zugeklebt. Damit der Eiter abfließen kann, müssen die verklebten Augen vorsichtig geöffnet werden – eine Prozedur, die für die Kleinen äußerst schmerzhaft ist. Um die Sehkraft im besten Falle zu erhalten, schließt sich eine wochenlange Behandlung mit Salben und Medikamenten an.

Durch die vielen kranken Kitten sind die Tierpfleger überwiegend damit beschäftigt, den Gesundheitszustand der Kleinen zu verbessern und zu überwachen. Viel Zeit für individuelle Beschäftigung bleibt da nicht. Doch genau die wäre so enorm wichtig für die Tiere, vermittelt sich eine verschmuste, liebevolle Lotte doch deutlich besser als eine kratzbürstige, wilde Hilde.

Und so bleibt uns nur zu hoffen, dass wir auch in diesem Jahr wieder genügend Menschen finden, die bereit sind, uns in vielfältiger Weise zu unterstützen.

(1) Adoption:
Sie sind ein Katzenliebhaber, verfügen über unendlich viel Geduld und geben auch nicht so schnell auf? Unsere Kitten suchen ein Zuhause bei verständnisvollen Menschen, möglichst ohne kleine Kinder. Vermittelt werden sie nur zu zweit oder zu einer vorhandenen sozialen Erstkatze.

(2) Kastration:
Es kann so einfach sein: Lassen Sie Ihre Katze oder Ihren Kater kastrieren. Entgegen der landläufigen Meinung muss Ihr Stubentiger nicht rollig gewesen sein, um ein glückliches Leben führen zu können.
Wenn Ihnen das zu wenig ist, freuen wir uns über Ihre Geldspende mit dem Verwendungszweck „Kastration freilebender Katzen“. Mit diesem Projekt führen wir bereits seit mehreren Jahren Kastrationsaktionen von freilebenden Katzen durch und verhindern so auf lange Sicht die unkontrollierte Fortpflanzung und das damit verbundene Katzenelend. Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Projekt und die Möglichkeit schnell und unkompliziert zu spenden.

(3) Medikation und andere Kosten
Nicht nur die Kastrationen kosten eine Menge Geld, auch die Behandlung von Katzenschnupfen und co sind sehr kostenintensiv. Hinzu kommen Personal- und Betriebskosten, um das Tierheim überhaupt finanzieren zu können. Auch hier sind wir dringend auf Geldspenden angewiesen, um überleben zu können.

Augenleiden durch Katzenschnupfen

Die Kitten bei ihrer Ankunft...

... und einige Zeit später.